Woher weiß ein Bus, wo seine nächste Haltestelle ist, wenn es keinen festen Fahrplan gibt?
Diese Fragestellung wird im Rahmen von MoVeToLausitz adressiert. Es werden mathematische Optimierungsansätze entwickelt, um die Routen von On-Demand-Fahrzeugen flexibel auf die täglichen Mobilitätsbedarfe anzupassen. Das Problem wird besonders komplex, wenn viele Fahrtanfragen in kurzer Zeit einem Fahrzeug zugewiesen werden müssen. Dieses sogenannte "Dial-a-Ride-Problem" ist NP-schwer, was bedeutet, dass die Berechnung einer optimalen Lösung sehr lange dauern kann.
Da in der Praxis so viel Zeit jedoch oft nicht vorhanden ist, entwickeln wir intelligente Verfahren, um in kürzester Zeit gute Lösungen zu finden. Unser Ansatz nutzt die Netzwerkflussoptimierung, um die Routen effizient zu gestalten. Dabei nutzen wir auch die speziellen Bedingungen des ländlichen Raumes und insbesondere der Lausitz auch.
So können wir hier beispielsweise die Ankunft des Schienenverkehrs als Taktgeber für die On-Demand-Fahrzeuge nutzen. Zusätzlich simulieren wir reale Verkehrsszenarien in verschiedenen Orten der Lausitz mit der Software Visim und greifen dabei auf Floating-Car-Daten zurück. Diese Daten ermöglichen es uns, die aktuellen Verkehrsflüsse abzubilden und Mobilitätsbedarfe aus den am häufigsten befahrenen Strecken abzuleiten.